Verkauf
28.6.2024

8 typische Fehler beim Hausverkauf und wie man sie vermeidet

Einen Immobilienverkauf plant kaum ein Hauseigentümer alle Tage. Vielmehr handelt es sich beim Hausverkauf oft um eine einmalige Entscheidung, die gut und langfristig durchdacht wurde. Der Verkaufsprozess an sich kann dabei allerdings komplex sein und das ein oder andere Fettnäpfchen bereithalten. Worauf Sie sich vorbereiten sollten und wie Sie typische Fehler beim Hausverkauf vermeiden können, erklärt dieser Artikel.

Die 8 häufigsten Fehler beim Hausverkauf im Überblick

Welche Fehler können Eigentümer machen, wenn sie ihr Haus verkaufen möchten? Und vor allem: Wie können sie diese Fehler vermeiden?

1. Unüberlegt in den Verkauf starten

Viele Eigentümer starten in einen Immobilienverkauf wie in die Suche nach einem Nachmieter für eine Mietwohnung. Dass ein Verkauf deutlich komplexer ist, fällt dabei häufig erst später auf. Das sorgt einerseits für Überforderung im gesamten Prozess, begünstigt andererseits aber auch weitere Fehler wie die falsche Einschätzung des Immobilienwerts oder das Fehlen von wichtigen Unterlagen wie dem Energieausweis.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Statt direkt mit dem Verkauf loszulegen, informieren Sie sich erst einmal in Ruhe. Lesen Sie Blogs im Netz oder lassen Sie sich direkt von einem Immobilienmakler beraten. Ein überstürzter Verkauf führt nur selten zum gewünschten Erfolg – Ruhe und Information ist stattdessen die Devise.

2. Den Zeitaufwand unterschätzen

Ein Haus oder eine Wohnung zu verkaufen ist mit erheblichem Zeitaufwand verbunden. Der gesamte Prozess reicht von der Definition der Zielgruppe über die Erstellung der Verkaufsunterlagen bis zum schlussendlichen Verkaufsabschluss über den Notar und die Übergabe der Immobilie an den neuen Eigentümer. Häufig wird die Anzahl der Aufgaben unterschätzt, aber auch die Zeit, die für das Beantworten von Anfragen und das Durchführen von Besichtigungen nötig ist.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Auch hier gilt – Information ist das A und O. Machen Sie sich in Ruhe mit dem gesamten Verkaufsprozess vertraut und entscheiden Sie dann, ob Sie die Kapazitäten dafür haben. Haben Sie bereits mit dem Verkauf begonnen, können Sie dennoch jederzeit einen Immobilienmakler zu Rate ziehen, wenn der Aufwand zu hoch ist.

3. Den falschen Immobilienpreis ansetzen

Der Erfolg eines Hausverkaufs hängt stark mit dem Verkaufspreis zusammen. Ist der Preis zu hoch, finden sich nur wenige Interessenten, ist er zu niedrig, sind potenzielle Käufer skeptisch. Vor allem bei einem Privatverkauf machen Eigentümer schnell den Fehler, einen Verkaufspreis zu schätzen und diesen in ihrer Anzeige anzugeben. Je nachdem, wie weit der Preis vom tatsächlichen Wert der Immobilie entfernt ist, kann das den Verkaufsprozess deutlich verlängern.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Lassen Sie den Wert Ihrer Immobilie immer professionell ermitteln. Spezialisierte Gutachter oder Makler bieten diesen Service an und bewerten die Immobilie anhand allgemeingültiger Kriterien als neutrale Partei.

4. Ein unvollständiges oder gar kein Exposé erstellen

Das Exposé ist das Aushängeschild für die Immobilie. Darin finden sich neben Fotos die entscheidenden Informationen für Kaufinteressenten: beispielsweise die Größe der Immobilie, Raumaufteilung, Baujahr, Energiewerte und eine Beschreibung der Umgebung. Da das Exposé all diese Informationen transportiert, ist seine Erstellung mit entsprechendem Zeitaufwand verbunden. Verkäufer machen deshalb immer wieder den Fehler, das Exposé nur halbherzig zu erstellen oder vergessen essenzielle Informationen.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Nur die wenigsten Privatverkäufer erstellen ein klassisches Exposé wie Immobilienmakler es tun. Dennoch orientieren sich die Plattformen im Netz am üblichen Aufbau und stellen entsprechende Felder für Beschreibungen und Informationen zur Verfügung. Erstellen Sie Ihr Immobilieninserat selbst, füllen Sie alle Felder so gut wie möglich aus und nehmen Sie sich Zeit für die Beschreibungen.

5. Zu wenig Unterlagen zur Verfügung stellen

Für einen Hausverkauf sind verschiedene Dokumente nötig – etwa ein Energieausweis, Grundrisse oder ein Grundbucheintrag. Einige dieser Dokumente müssen spätestens zur Besichtigung vorliegen wie der Energieausweis, einige werden erst für den Verkaufsabschluss beim Notar benötigt. Viele Verkäufer machen dabei den Fehler, Unterlagen erst dann zu beantragen, wenn sie wirklich benötigt werden, was jedoch das Vertrauen potenzieller Käufer schwächen kann.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Informieren Sie sich schon zu Beginn des Verkaufsprozesses über alle nötigen Unterlagen und kümmern Sie sich direkt um ihre Beschaffung. Vor allem Unterlagen zu Modernisierungen oder Renovierungen stärken das Vertrauen.

6. Unvorbereitet in den Besichtigungstermin gehen

Besichtigungstermine zählen zu den zeitintensiven und verkaufsentscheidenden Aufgaben eines Hausverkaufs. Viele Eigentümer machen an dieser Stelle jedoch den Fehler, sich kaum darauf vorzubereiten. Das kann dafür sorgen, dass sie Fragen der potenziellen Käufer nicht beantworten können, die daraufhin das Interesse verlieren. Aber auch unentschlossene Interessenten, die sich durch eine professionelle und ansprechend Besichtigung möglicherweise für den Kauf entschieden hätten, können so abspringen.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Planen Sie jeden Besichtigungstermin im Voraus. Legen Sie Unterlagen zu Modernisierungen bereit und versetzen Sie sich in die Rolle des potenziellen Käufers: Welche Fragen würden Sie stellen? Auch hier kann ein Makler helfen, der Besichtigungstermine begleitet oder komplett übernimmt.

7. Keine Bonitätsprüfung durchführen

Wurden nach den Besichtigungsterminen ein oder mehrere ernsthafte Kaufinteressenten gefunden, können im nächsten Schritt die Preisverhandlungen durchgeführt werden. In diese Verhandlungen gehen viele Verkäufer und auch Makler mit mehreren Interessenten parallel. Ein Fehler, der dabei einigen Verkäufern unterläuft, liegt in der fehlenden Bonitätsprüfung. Spätestens bei Eintritt in die Verkaufsverhandlungen sollte sicher sein, dass der Kaufinteressent auch finanziell abgesichert ist.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Holen Sie sich bei ernstem Interesse so früh wie möglich eine Absicherung ein, beispielsweise eine Finanzierungsbestätigung der Bank. Auch eine Bonitätsprüfung sollte spätestens dann durchgeführt werden, wenn der Kaufinteressent den Zuschlag erhalten soll.

8. Keine Verhandlungsstrategie vorbereiten

Nur wenige Bestandsimmobilien werden für genau den Verkaufspreis verkauft, der in der Immobilienanzeige angegeben ist. Stattdessen gibt es nach erfolgreichen Besichtigungen in der Regel eine oder mehrere Verhandlungsrunden mit den bleibenden Interessenten. Diese Verhandlung nicht in den Preis einzurechnen oder im Vorfeld keine Strategie mit Verkaufsargumenten vorzubereiten, kann schnell zum teuren Fehler werden.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Erarbeiten Sie im Vorfeld eine plausible Preisstrategie mit überzeugenden Argumenten etwa zur Lage, Besonderheiten oder Ausstattung der Immobilie. Zusätzlich kann es helfen, Verkaufsverhandlungen im Umfeld zu proben, um Sicherheit zu schaffen. Auch hier unterstützt alternativ ein Makler, der durch Erfahrung und die nötige Ruhe überzeugen kann.

Reibungsloser Immobilienverkauf in Zusammenarbeit mit einem Makler

Wer eine Immobilie privat verkaufen möchte, sollte sich in jedem Fall im Vorfeld umfassend über den Verkaufsprozess und alle anfallenden Aufgaben informieren. Mit ausreichend Zeit und Einarbeitung ist ein erfolgreicher Verkauf ohne Makler auf jeden Fall möglich. Dennoch gilt: In den meisten Fällen sorgt die Zusammenarbeit mit einem Immobilienmakler einerseits für einen reibungslosen und entspannteren Verkaufsprozess sowie andererseits für einen höheren Verkaufserlös. Zudem ist es auch zu jedem Zeitpunkt im Prozess möglich, einen Makler zu beauftragen – die Entscheidung muss nicht schon vor dem Verkaufsbeginn getroffen sein.